Inhalte und Ziele der fachdidaktischen Ausbildung

Fachdidaktiken schaffen die inhaltliche Verbindung von Fachwissenschaft(en), Bildungswissenschaften und Unterrichtspraxis. Denn erst auf der Grundlage fachdidaktischer Kenntnisse und wissenschaftlich reflektierter Planung von Unterricht kann Lehrkompetenz, d.h. die Fähigkeit zur Initiierung, Begleitung und Steuerung fachbezogener Lernprozesse, entwickelt werden.

Die Hauptaufgabe der fachdidaktischen Ausbildung besteht darin, die im Laufe der Ausbildung erworbenen sprachlichen und kulturellen Kenntnisse und Fertigkeiten unter dem Gesichtspunkt der unterrichtlichen Verwendung so zu analysieren und aufzubereiten, dass aus der Verbindung von theoriegestützter Ausbildung mit Praxisstudien der Grundstein für den erfolgreichen Start in die Lehrtätigkeit im Rahmen des Vorbereitungsdienstes (Referendariat) gelegt ist. Die in Module gegliederte, fachdidaktische Ausbildung am Institut für Romanistik beginnt für alle Studiengänge (außer Lehramt Grundschule) im Wintersemester des 2. Studienjahres. (Aufbau des fachdidaktischen Studiums).

Im Mittelpunkt der fachdidaktischen Ausbildung stehen das Fremdsprachenlehren und -lernen der Sprachen Französisch, Spanisch und Italienisch im schulischen Kontext. Dabei sind die Problemkreise Spracherwerb und Sprachvermittlung genauso von Interesse wie der Umgang mit Literatur und Kultur im Fremdsprachenunterricht in den verschiedenen Schularten und -stufen. Unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse wird in enger Verbindung mit den Inhalten und Zielen des jeweiligen Unterrichtsfaches gelehrt. Um die theoretischen Erkenntnisse auch vor dem Hintergrund von Praxiserfahrungen zu reflektieren, sind Praxisstudien vorgesehen. Die Praxisstudien am Institut für Romanistik umfassen die Schulpraktischen Übungen (SPÜ) als Bestandteil des Moduls „Angewandte Fachdidaktik“ sowie die Fachanteile Französisch und/oder Spanisch des Hauptpraktikums.

Schulpraktische Übungen

Zu den praktischen Ausbildungselementen im Lehramtsstudium gehören neben den Praktika (Sozial-, Orientierungs- und Hauptpraktikum) die Schulpraktischen Übungen (SPÜ) im jeweiligen Fachunterricht.

Jedem Lehramtsstudierenden soll während seiner universitären Ausbildung die Möglichkeit eröffnet werden, in seinem zukünftigen Berufsfeld erste Kompetenzen in der Gestaltung von Lehr-/ Lernprozessen in seinen studierten Lehrfächern auszubilden.  

Schulpraktische Übungen stellen ein notwendiges Bindeglied zwischen der akademischen Lehrkräfteausbildung und der Vermittlung von Schulrealität unter den Bedingungen des Fachunterrichtes dar. In den Schulpraktischen Übungen sammeln die Studierenden erste Erfahrungen als Lehrende in realen Unterrichtssituationen. Sie hospitieren, lernen unterschiedliche Lehr-/ Lernarrangements in der Praxis kennen, planen unter Anleitung eigene Unterrichtsversuche, führen diese durch und werten sie in der Gruppe aus. Die Begleitung der Schulpraktischen Übungen durch Fachdidaktiker:innen der Universität sichert, dass die Studierenden lernen, die Unterrichtspraxis mit Hilfe der im Studium angeeigneten Theorien zu reflektieren und erworbene Kenntnisse des Lehrens und Lernens auf ausgewählte Unterrichtssituationen anzuwenden. Gleichzeitig werden sie sensibilisiert, nach theoretisch begründeten Antworten für auftretende Fragen und Probleme zu suchen.

Schulpraktische Übungen sind für alle Studienfächer (außer Lehramt Grundschule) in Lehramtsstudiengängen obligatorischer Bestandteil eines Moduls im 3. Studienjahr. In Ausnahmefällen kann die SPÜ auch im 4. Studienjahr absolviert werden.

Die erfolgreiche Teilnahme an den Schulpraktischen Übungen ist Voraussetzung für das Hauptpraktikum.

Hinweise zur Organisation der Schulpraktischen Übungen (SPÜ) Französisch und Spanisch

Als Bestandteil des Moduls „Angewandte Fachdidaktik“ können die SPÜ in Französisch und Spanisch nach dem Hauptseminar oder parallel dazu belegt werden. Es ist nicht möglich, die SPÜ vor dem genannten Hauptseminar zu belegen.

Da die SPÜ direkt in einer Schule absolviert werden, werden sie in Kleingruppen mit jeweils max. 5 Studierenden durchgeführt. Pro Fach stehen in jedem Semester insgesamt 10 Plätze zur Verfügung. Die Einschreibung erfolgt über stud.ip. Die Platzvergabe erfolgt nach Eingang der Einschreibung und nach Fachsemester.