Internationaler Workshop - Staatliche Gewalt. Eine Herausforderung für Politik und Literatur

Violencia del estado. Retos políticos, representaciones literarias

Internationaler Workshop über staatliche Gewalt als Herausforderung für Politik und Literatur

WissenschaftlerInnen aus Rostock und La Plata (Argentinien) diskutieren aktuelle Forschungsfragen (18.-19.4.2018)

Bereits seit vielen Jahren kooperieren die Partneruniversitäten Rostock und La Plata (Argentinien) im Bereich der Politik- und Kulturwissenschaften – wovon inzwischen auch ganz konkret die Doktoranden auf beiden Seiten des Atlantiks profitieren: Seit 2016 können sie, versorgt mit Stipendien, im Rahmen eines binationalen Doktorandenprogramms „Interdisziplinäre soziokulturelle Studien (Europa und Lateinamerika)“ für ein Jahr an der ausländischen Partneruniversität ihre Promotionsprojekte vorantreiben. Finanziert werden der Promovendenaustausch sowie das dazugehörige Forschungsprogramm vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Deutsch-Argentinischen Hochschulzentrum über den DAAD.

Im April fand nun zum vierten Mal ein gemeinsamer internationaler Workshop statt, diesmal zum Thema „Staatliche Gewalt. Eine Herausforderung für Politik und Literatur“, bei dem Dozentinnen und Nachwuchsforscherinnen beider Universitäten für zwei Tage in Rostock ihre aktuellen Arbeiten diskutierten. Nach dem Grußwort des Dekans der Philosophischen Fakultät Prof. Sven Bruhn eröffnete Prof. Chicote (La Plata) den ersten Tag der Jornada de estudios mit einem Vortrag über das Zusammenspiel von Populärliteratur und politischer Propaganda während des spanischen Bürgerkrieges. Anschließend stellte Prof. Nikolaus Werz (Politikwissenschaften) die aktuellen Schwierigkeiten im kolumbianischen Friedensprozess dar. Prof. Albrecht Buschmann (Romanistik) referierte über die ästhetischen Lösungen angesichts der Herausforderung, den gewaltsam „Verschwundenen“ literarisch darzustellen. Zum Abschluss dieser ersten Arbeitsrunde sprach Prof. Wolfgang Muno (Politikwissenschaften) über Versöhnung als ein Konzept der „Just War Theory“ und über die Potenziale des Forschungsfeldes „Transitional Justice“. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Frage, welche Institutionen die Legitimation oder Eingrenzung von Gewalt in sozialer Nähe organisieren, und wie literarische Diskurse die Logiken der Gewalt spiegeln, brechen oder unterlaufen. Ausgehend davon wurden am zweiten Tag des Workshops die laufenden Promotionsprojekte besprochen, drei davon von Argentinierinnen, die derzeit in Rostock forschen. Die Organisation des Treffens lag diesmal beim Lehrstuhl für spanische Literatur- und Kulturwissenschaft.

Das Arbeitstreffen bedeutete auch eine Art Übergabe des Staffelstabes: Prof. Werz, dem die Einwerbung des internationalen Programms maßgeblich zu verdanken war, ist emeritiert, und nun steht sein neu berufener Nachfolger Prof. Muno vor der Aufgabe, zusammen mit Prof. Buschmann für die bewährte Kooperation von Politologie und Kulturwissenschaft Gelder für die Zeit nach 2019 einzuwerben. Im Herbst werden dazu erneut Planungsgespräche stattfinden, am Rande des nächsten Workshops in La Plata.

Weitere Informationen finden Sie hier (Flyer und Plakat).

Veröffentlicht in „Traditio et Innovatio“ 2018 (im Druck)

Binationales Doktorand*innen Programm mit La Plata (Argentinien)

https://www.ipv.uni-rostock.de/internationales/kooperationen-global/kooperation-mit-la-plata-argentinien/